La Marina Resort

Unsere Reise geht etappenweise heimwärts zu. Da Elio schon bald seinen 10. Geburtstag feiert, möchten wir an diesem Tag auf einem besonderen Camping sein, der möglichst viel für die Kinder bietet und möchten dort einige Tage entspannen. Wir haben bereits einen Favoriten, möchten die Strecke bis dorthin etwas verkürzen und noch eine Nacht auf einem anderen Camping verbringen. Wir fahren vorbei an Granada und der Sierra Nevada und stoppen am Nachmittag bei einem passenden Camping. Mindestaufenthalt 3 Nächte, erläutert mir die Receptionistin. Also fahren wir weiter und biegen beim nächsten  Campingschild ab. Hier dürfen wir bleiben und suchen uns einen schattigen Platz aus. Zurück bei der Reception frage  ich, ob der Pool noch geöffnet ist. Ja, er sei aber im (stolzen) Preis nicht inbegriffen. Sie möchte 5 Euro pro Nase. Ich betrachte die eingeschränkten Öffnungszeiten der Poolanlage und beginne zu rechnen. 30 Euro für ein Stunde Baden ist doch etwas viel. Ich lehne also etwas enttäuscht ab. Beiläufig erkundige ich mich, ob sie rollstuhlgängige Toiletten haben. Zögerlich beantwortet sie die Frage mit ja. Sie sei einfach im Moment nicht gereinigt. Das heisst meistens, das die Toilette als Besenkammer oder Putzraum umfunktioniert wurde. Oft sind rollstuhlgängige Toiletten gar nicht unbedingt notwendig. Vorausgesetzt, dass die normalen Toiletten gross genug sind. So war es in Marokko. Rollstuhl-Wc/Dusche sucht man dort vergebens,aber die Anlagen waren immer grosszügig bemessen. Nur einmal mussten wir leider weiterfahren. Eine einfach Berber-Familie bot auf ihrem Grundstück die Möglichkeit zum Campen mit WC / Dusche an. Da passte aber Stöff’s Rollstuhl nicht durch den Türrahmen. Der äusserst einfache gehaltene Camping wird wohl durch die aussergewöhnliche Gastfreundschaft der Familie mehr als wett gemacht. Jedenfalls wurde der Aufenthalt bei diesen freundlichen Leuten von anderen Reisenden in den höchsten Tönen gelobt. Sehr schade - wir wären gerne geblieben.

Auch auf dem jetzigen Camping sind de Toiletten zu klein. Bei der Poolanlage befinde sich eine zugängliche Dusche, meint die Dame. Ich frage, ob sich dort auch eine zugängliche Toilette befinde. Nein. Na toll. Auf die Dusche kann gerne auch mal verzichtet werden. Die Toilette ist da eine Spur wichtiger… Die Dame kann offenbar Gedanken lesen , was in meinem leicht genervten Gesicht wohl auch nicht besonders schwer ist. Sie werde sich um die Toilette kümmern, meint sie schliesslich. 

Zum Glück ist es nur ein kurzer Fussmarsch zum Meer und so können sich die Kinder dort austoben. Als wir zurück kommen, liegt auch der Schlüssel für die Toilette auf dem Tisch. Am Ende also doch noch alles Gut.

Für die nächsten drei Nächte darf nun Elio den Campingplatz auswählen. Einzige Bedingung, er muss auf dem Nachhauseweg liegen. Die Werbung im Campingführer fürs La Marina Resort in der Nähe von Alicante verfehlt ihre Wirkung nicht. Das Bild mit dem riesigen Wasserpark imponiert Elio so sehr, dass wir dieses Resort ansteuern. Und die Bilder haben nicht zu viel versprochen. Der Platz lässt wirklich keine Wünsche offen. Von den diversen Angeboten nutzen wir eigentlich nur eines - die hervorragende Wasserwelt mit Rutschbahnen aller Art. Kaum macht dieser am  Vormittag die Tore auf, wird gerutscht als gäbe es kein Morgen.  Auch an seinem Geburtstag will Elio nur eines - rutschen… Und am Abend ein feines Essen im Restaurant. Ein 10. Geburtstag, der uns noch lange lebhaft in Erinnerung bleiben wird.